Der Inlandstourismus boomt seit Beginn der Corona-Pandemie. Das hat auch Kallmünz erfahren müssen: Ein wahrer Ansturm von Tagestourist*innen sorgte dieses Jahr für Müll- und Verkehrschaos. Deshalb ging der Marktrat einen mutigen Schritt weiter – und sperrte den Ortskern für Autos an den Sommerwochenenden.
Aus diesem Anlass hat sich der Ortsverband der Grünen einen Experten eingeladen: Bundestagsabgeordneter Stefan Schmidt, Mitglied im Ausschuss für Tourismus, besuchte den Markt am Samstag den 10.07.2021. Zusammen mit einigen Interessierten diskutierte er bei einem Spaziergang darüber, wie sich der Tourismus zwischen Naab und Vils nachhaltiger und attraktiver gestalten lässt.
„Wichtig ist eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Auch ohne Auto muss es möglich sein, innerhalb einer angemessenen Zeit nach Kallmünz zu reisen“, so Schmidt. Vor allem gelte das für die beiden Bahnhöfe in Beratzhausen und Maxhütte oder vielleicht sogar Burglengenfeld, wenn die Strecke reaktiviert würde. „Die Grüne Bundestagsfraktion fordert seit Jahren einen stündlich getakteten Busverkehr im ländlichen Raum“, erläuterte der Abgeordnete und Sprecher für Kommunalfinanzen.
„Denkbar sind ebenfalls Sharing-Konzepte. Auch die Digitalisierung kann zur besseren Besucherlenkung beitragen und spart dabei Verwaltungskosten. Kallmünz muss den Tourismus als das begreifen, was er ist: Als eine Chance für den Aufbau der regionalen Wirtschaft, für heimatnahe Ausbildungsplätze und natürlich als wichtige Einnahmequelle der kommunalen Kassen. Das geht aber nur zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern – und definitiv nur im Einklang mit Klima- und Naturschutz.“
Die Grünen Kallmünz würden sich wünschen, dass auch der Bus aus Regensburg, mit dem Kallmünz nun wesentlich besser angebunden ist, möglichst oft durch Toristen genutzt wird.