Machbarkeitsstudie zur zusätzlichen Ausfahrt auf der B16 bei Gonnersdorf
Im Kreisausschuss am 16.03.2023 wurde über die Machbarkeit einer zusätzlichen Ausfahrt auf der B16 bei Gonnersdorf diskutiert.
Nach 5 Jahren gibt es nun eine Machbarkeitsstudie mit der Aussage, dass eine zusätzliche Ausfahrt auf einer Bundesstraße machbar ist. 5 Jahre in denen sich die Welt weitergedreht hat. Bedarfe haben sich geändert, in der Pandemie haben wir gesehen, das auch Home Office im großen Maßstab möglich ist, Verkehrsplanung rund um die bestehende Anschlussstelle haben sich geändert, wir haben bei Gonnersdorf die R6 im letzten Jahr ertüchtigt und verbessert. Die Frage nach anderen Lösungen wurde in der Studie gar nicht gestellt.
Alleine die geplante Verbesserung der Anschlussstelle Haslbach durch die Stadt Regensburg, sowie der Ausbau der Anschlussstelle Wenzenbach, sind schon ein Grund dieses ganze Vorhaben zu hinterfragen.
In der Studie werden verschiedene Varianten vorgestellt, die alle mehr oder weniger sinnvoll sind. Aus Verkehrssicht ist eine Variante mit schneller Anbindung an die Pilsenallee die beste, da hier ein schneller Anschluss an die B16 ermöglicht wird. Diese Variante scheitert aber daran, dass die Stadt Regensburg auf ihrem Gebiet keine Veränderung zulässt und es auch die flächenverbrauch intensive Lösung ist.
Favorisiert wird nun vom Landratsamt eine Variante mit dem Ausbau im Bestand und eine neue Ausfahrt an die B16.
Die erwähnte laufende Umgestaltung der bestehenden Anschlussstelle, die in Planung befindliche Signalanlage an der R6 sowie der erfolgte Ausbau in Gonnersdorf haben neue Fakten geschaffen, die in der Studie überhaupt keinen Einzug erhalten haben. Ebenso die verändertet Situation an der bestehenden Anschlussstelle Wenzenbach. Die B16 als überregionale Straße soll einen möglichen konstanten Verkehrsfluss haben, was durch viele Ausfahrten verhindert wird. Zu was viele Ausfahrten führen können sieht man bei uns in der Region auf der A93 am Pfaffensteiner Tunnel.
Enorme Kosten bei geringem Nutzen
Bei geschätzten Kosten, und wir alle wissen um wieviel sich geschätzte Kosten in den nächsten Jahren erhöhen werden, von bis zu 40 Millionen € alleine für die Ausfahrt ist es mehr als fraglich, ob bei dem geringen Nutzen den die Studie aufzeigt, diese Investition sinnvoll ist. Zeitgleich wird über den Haushalt 2023 gesprochen bei dem alle der Meinung sind wir müssen verstärkt auf sinnvolle Investitionen schauen. Hier wird in den nächsten Jahren sehr viel Geld eingeplant, für ein Vorhaben, dass so gut wie keine Verbesserung bringt.
In der Studie selbst wird auf den zusätzlichen großen Flächenverbrauch durch neue Anschlussstelle hingewiesen. Der Präsident des Bauernverbands, Günther Felßner, fordert ebenso wie wir Grünen, dass es eine gesetzliche Obergrenze für den Flächenverbrauch geben sollte. Hier werden für einen zweifelhaften Nutzen weitere Flächen versiegelt und da ist kein Wunder, dass der Bauernverband ein Verbot fordert wenn so leichtfertig mit dem Land umgegangen wird.
Es gibt Alternativen:
- Ausbau der Anschlussstelle Haslbach: Hier ist bereits die Stadt Regensburg aktiv um die Ausfahrt Haslbach nach vorne zu verlegen, um den Verkehrsfluss zu beschleunigen. Ebenso werden die Zufahrten besser gestaltet.
- Anschlussstelle Wenzenbach: Durch den Kreisverkehr wird es schneller und leichter sein den Verkehr auf die B16 zu leiten, anstatt wie jetzt auf der R6 durch Irlbach und Gonnersdorf zu schicken.
- Über Verkehrssteuerung wie Geschwindigkeitsbeschränkungen, LKW Durchfahrtsverbote und Verkehrslenkung könnte man die bestehende Anschlussstelle attraktiver machen.
- Bis zur Fertigstellung werden wahrscheinlich noch 10 Jahre vergehen und bis dahin muss hier auch etwas passieren.
Leider hat der Kreisausschuss sich unseren Argumenten (Mitglieder des Kreisausschuss: Maria Scharfenberg, Merten Niebelschütz) nicht angeschlossen, sondern hält an der Politik fest, Verkehr nur durch neue Straßen zu verlagern. Es soll nun eine neue Ausfahrt bei Gonnersdorf geben.
Die MZ hat über die Sitzung berichtet.